Grüne Stadtratsfraktion für die Einrichtung von Cannabis-Abgabestellen.
Die Grünen im Saarbrücker Stadtrat möchten in der Landeshauptstadt die Einrichtung von Stellen zur legalen und lizensierten Abgabe von Cannabis vorantreiben.
„Ein Umdenken in der Drogenpolitik ist dringend notwendig. Die bisherige Verbotspolitik ist offensichtlich gescheitert. Dies belegen vielfache Studien und Erfahrungen in anderen Ländern“, sagt Thomas Brass, Sozialpolitischer Sprecher der Grünen Fraktion.
Nach dem letzten Drogenbericht (pdf) 2016 der Bundesregierung sterben in Deutschland jährlich zehntausende Menschen an den Folgen des Alkohol- und Tabakkonsums.
Die Zahl der Cannabistoten hingegen liegt seit Jahren bei null. „Jedoch macht sich strafbar, wer Cannabis erwirbt, anbaut oder vertreibt. Ein Verbot ist nicht mehr zeitgemäß. Mehr Schutz bietet die Legalisierung.
Ein legalisierter Cannabismarkt kann beispielsweise staatlich kontrolliert werden, was in Sachen Jugendschutz und Qualitätsstandards erhebliche Fortschritte bedeuten würde.“, so Thomas Brass weiter.
Nach Ansicht der Grünen muss der Umgang mit einer neuen Drogenpolitik offener und aufklärend sein, statt Drogen zum Tabuthema zu erklären. Dadurch könne die Zahl der Drogenopfer reduziert und der Schwarzmarkt eingedämmt werden. So könnten Süchtige die Hilfe bekommen, die sie benötigen und Konsumenten würden entkriminalisiert.
„Portugal hat es vorgemacht und schon vor 15 Jahren auf eine Politik, die auf Prävention und Aufklärung basiert, gesetzt. Seit der Entkriminalisierung ist der Drogenkonsum allgemein und besonders bei jungen Menschen stark gesunken.
Auch in den Vereinigten Staaten von Amerika wurde der Besitz in einigen Bundesstaaten freigegeben.
Eine moderne und zukunftgerichteter Umgang mit diesem Thema würde einer Stadt wie Saarbrücken gut zu Gesicht stehen. „Ich gehe davon aus das sich auch in Deutschland einiges im Bereich der Drogenpolitik ändern wird. Dann sollte unsere Landeshauptstadt in der ersten Reihe stehen und nicht den vernünftigen Entwicklungen nachhinken.“, so Thomas Brass abschliessend.