“Im Rahmen seines Gastspiels auf dem Saarbrücker Messegelände hatte der Circus Krone Mitglieder der Stadtverwaltung sowie Stadtverordnete am 29. Mai zu einer Infoveranstaltung eingeladen, bei der über die Haltungsbedingungen der Wildtiere informiert wurde. Für die Grünen habe ich in meiner Funktion als Stadtverordneter teilgenommen.
Wie schon erwartet, wurde uns Anwesenden ein positives Bild von glücklichen und zufriedenen Tieren präsentiert. Bürger*innen, die vor dem Haupteingang gegen die Wildtierhaltung protestiert haben, wurden von Vertretern des Zirkus’ als ‘Berufskrakeeler’ bezeichnet. Der Tierschutzbeauftragte des Zirkus’, Frank Keller, meinte sogar, die protestierenden Menschen bekämen 20 Euro für das, was sie dort tun. Ich halte so etwas für einen recht respektlosen Umgang mit Menschen, die sich offenbar um das Wohl von Tieren sorgen.
Zurück zur Info-Veranstaltung, die als eine Art Rundgang angelegt war: Wir konnten die im Zirkus gehaltenen Pferde, Löwen, Elefanten und ein Breitmaulnashorn besichtigen. Wie uns erzählt wurde, sind die Tiere allesamt gut und ordentlich untergebracht. Nun, das mag sein. Aber das ist nicht mein Kritikpunkt. Denn es liegt schlicht nicht in der Natur von Wildtieren, die meiste Zeit des Tages in beengten Käfigen oder Gehegen zu verbringen. Sie sind auch keineswegs dafür gemacht, Kunststückchen zur Belustigung von Menschen vorzuführen. Dieses Zurschaustellen im Zirkus läuft der Natur der Tiere schlicht zuwider, ganz gleich, wie vordergründig gut die Haltungsbedingungen auch sein mögen. Außerdem vermute ich, dass die Haltungsbedingungen nur deswegen so “gut” sind, weil entsprechend öffentlicher Druck herrscht.
Zusammenfassend konnte Herr Keller mich auch nach einer Stunde Vortrag nicht davon überzeugen, dass es Tieren in der Zirkushaltung gut geht. Ich bleibe dabei: Diese Art von Zirkus gehört zu einem anachronistischen Gewerbe, das hoffentlich früher als später auslaufen wird.”