Gedenkort zur Homosexuellenverfolgung: Künstlerischer Wettbewerb endlich ausgeschrieben!

Ich begrüße die jetzt gestartete, EU-weite Ausschreibung eines Wettbewerbs zur Gestaltung eines Gedenkorts für die Opfer der Homosexuellenverfolgung. Der geplante Gedenkort in der Faßstraße, nahe der Obertorstraße, soll ein starkes Zeichen für Vielfalt und Akzeptanz setzen. Bereits seit dem Jahr 2019 setze ich mich gemeinsam mit der Grünen Stadtratsfraktion für die Initiierung eines künstlerischen Wettbewerbs zur Schaffung des Gedenkorts ein. 

Die Verfolgung homosexueller Menschen über mehr als ein Jahrhundert hinweg ist ein tiefes Unrecht, das uns verpflichtet, aktiv daran zu erinnern. Über 123 Jahre hinweg wurden schwule Bürger aufgrund des Paragraphen 175 des Strafgesetzbuches wegen ihrer sexuellen Orientierung strafrechtlich verfolgt, bis der Paragraph durch den Bundestag im Jahr 1994 endgültig gestrichen wurde. Mit einem Gedenkort schaffen wir nicht nur einen Platz der Würdigung für die Opfer, sondern setzen auch ein Zeichen, das Mut macht, gegen Diskriminierung einzutreten und für gesellschaftliche Vielfalt zu kämpfen.

Ich begrüße, dass der von von mir bereits 2019 geforderte künstlerische Wettbewerb nun endlich umgesetzt wird. Diese Form der Beteiligung ermöglicht es, einen Gedenkort zu schaffen, der sowohl den historischen Kontext aufgreift als auch gestalterisch überzeugt. Ich rufe alle Künstler:innen dazu auf, mit ihren Ideen diesen Ort zu einem würdigen Symbol für Toleranz und Respekt zu machen. 

Der Standort nahe ehemaliger Szenelokale wie dem „Madame“ und dem „History“ ist ebenfalls ein starkes Signal. Mit der Wahl der Faßstraße als Standort schlagen wir eine Brücke zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart der LGBTIQ-Community in Saarbrücken. Es ist ein Ort, der von Geschichte geprägt ist und zugleich eine Zukunft der Offenheit symbolisieren kann.

 

Ein Porträt von Thomas Brass. Darüber das Zitat: Mit dem Gedenkort würdigen wir die Opfer der Homosexuellenverfolgung und setzen ein klares Zeichen für Toleranz und gesellschaftliche Vielfalt."