Stolperstein für Mathilde Tausend

Am Dienstag, 27.05., wurden in den Saarbrücker Stadtteilen Bischmisheim, Brebach und Eschringen weitere Stolpersteine verlegt – kleine Mahnmale aus Messing, die auf unseren Gehwegen sichtbar machen, wohin Ausgrenzung, Menschenverachtung und staatlich organisierter Mord geführt haben. In Bischmisheim wurde ein Stolperstein für Mathilde Tausend verlegt, die im Rahmen der sogenannten „Aktion T4“ der Nationalsozialisten am 20. Februar 1941 in der Tötungsanstalt Hadamar ermordet wurde. Für ihren Stolperstein habe ich die Patenschaft übernommen und bei der Veranstaltung einige Worte über Frau Tausend und die vielen Euthanasie-Opfer an die Anwesenden gerichtet.  

Mathilde Tausend lebte mit ihrer Familie am Geisberg 96 in Bischmisheim. Aufgrund einer psychischen Erkrankung wurde sie mehrfach in psychiatrische Einrichtungen eingewiesen. Nach ihrer letzten Verlegung von Merzig über Weilmünster nach Hadamar wurde sie dort im Rahmen des staatlich organisierten Massenmords an als „lebensunwert“ stigmatisierten Menschen noch am Tag ihrer Ankunft vergast.

Mit der Verlegung ihres Stolpersteins kehrt ihr Name zurück in die Öffentlichkeit – dorthin, wo er hingehört. Die Erinnerung an Mathilde Tausend steht stellvertretend für viele Menschen, deren Schicksal im Dunkeln lag.

Ich danke allen Engagierten, die mit der Verlegung der Stolpersteine dazu beitragen, dass Erinnerung sichtbar bleibt – im Alltag, auf unseren Straßen, in unseren Herzen.

 

Uwe Conradt und Thomas Brass bei der Rede von Thomas Brass  Uwe Conradt und Thomas Brass enthüllen den Stolperstein. Thomas BRass und Uwe Conradt stehen vor dem Stolperstein.Der Stolperstein von Mathilde Tausend.