Tiny Houses für Obdachlose: Kritik an Ablehnung des Pilotprojekts durch CDU und SPD im Saarbrücker Stadtrat

In der Sitzung des Sozialausschusses der Landeshauptstadt Saarbrücken am 14.06. stand auf Antrag der Grünen Stadtratsfraktion eine Vorberatung für ein Pilotprojekt zur Einrichtung zweier Tiny Houses für Obdachlose in der Winterzeit auf der Tagesordnung. Mit Stimmenmehrheit von CDU und SPD wurde der Antrag abgelehnt. Ich kritisiere dieses Verhalten. Wir werden den Antrag für die kommende Sitzung des Stadtrates am 03.07. aufrechterhalten.

Mit dem Pilotprojekt zur Einrichtung zweier sogenannter Tiny Houses im Winter soll für diejenigen, die durch das Raster der Obdachlosenhilfe fallen oder die Hilfe aus persönlichen Gründen nicht in Anspruch nehmen, eine würdevolle Möglichkeit geschaffen werden, die kalten Winternächte an einem sicheren Ort zu verbringen. Damit könnte auch wildes Campen, was immer wieder für Negativschlagzeilen sorgt und darüber hinaus in der Winterzeit für Betroffene lebensgefährlich sein kann, perspektivisch verhindert werden. 

Aus diesen Gründen ist es für mich absolut unverständlich, weshalb CDU und SPD sich einem solchen Projekt von vornherein verschließen und den Antrag der Grünen Stadtratsfraktion abgelehnt haben. Insbesondere die SPD, die nicht müde wird, die Stadt für ihre Sozialpolitik zu kritisieren, liefert mit ihrem Abstimmungsverhalten eine soziale Bankrotterklärung ab! Fest steht doch, dass die bisherigen Maßnahmen zur Unterbringung Obdachloser zwar vielfältig, aber offensichtlich noch nicht ausreichend sind. Um etwas an diesem Zustand zu ändern, sind frische Ideen, ist Mut notwendig. Mit den Tiny Houses hätte man einen Schritt in die richtige Richtung machen können. 

Ich möchte außerdem betonen, dass es sich zunächst um ein Pilotprojekt mit zwei Häusern handeln sollte, sich die Kosten also im Rahmen hielten und man den Erfolg erst einmal abwarten könnte, bevor ein solches Projekt im größeren Stil umgesetzt wird. Dass CDU und SPD sich nicht einmal zu einem Pilotversuch durchringen konnten, ist umso unverständlicher. Wir werden unseren Antrag in jedem Fall aufrechterhalten und ihn in die Stadtratssitzung am 3. Juli einbringen.