Barrierefreier Alltag für blinde Bürger*innen: Fahrstühle mit Sprachausgabe, Stimmzettelschablonen bei Wahlen

„Alljährlich machen Blindenverbände am 15. Oktober, dem Tag des weißen Stocks, auf das Schutzzeichen für blinde und sehbehinderte Mitbürger*innen, den ‘weißen Langstock’, und damit auf die Bedürfnisse dieser Menschen aufmerksam. Es ist mir ein wichtiges Anliegen, dass diese Bürger*innen wie auch alle anderen Mitbürger*innen mit einer Behinderung gleichberechtigt am Alltag teilhaben können und Barrieren abgebaut werden. Zum Beispiel stellen Fahrstühle mit taktilem Tastenfeld und Sprachausgabe eine große Erleichterung für blinde Bürger*innen dar.

Daher setze ich mich schon seit Jahren für eine Sprachausgabe für die Aufzüge im Rathaus St. Johann ein, die zum Bürgeramt beziehungsweise zum Festsaal vom Gustav-Regler-Platz aus führen. Es freut mich, dass diese Funktion nun seit letzter Woche implementiert ist. Ich würde mir wünschen, dass die Verwaltung zügig weitere Aufzüge in städtischen Gebäuden mit taktilem Tastenfeld sowie Sprachausgabe ausstattet. Außerdem spreche ich mich dafür aus, zu prüfen, ob und in welcher Form ein Leitsystem für Blinde im Rathaus St. Johann und im Bürgeramt installiert werden kann.

Eine weitere, einfache Möglichkeit zum Abbau von Barrieren für blinde und sehbehinderte Bürger*innen besteht in der Einführung sogenannter Stimmzettelschablonen bei Wahlen. Bislang sind sehbehinderte und blinde Bürger*innen auf die Mithilfe einer Vertrauensperson angewiesen, um den Stimmzettel auszufüllen. Damit können sie nicht von ihrem Recht der geheimen Wahl Gebrauch machen. Das würde jedoch mit einer Stimmzettelschablone, die Braille-Schrift enthält, ermöglicht werden. Daher möchte ich, dass die Stadtverwaltung Saarbrücken in Zusammenarbeit mit dem Blinden- und Sehbehindertenverein für das Saarland e.V. solche Schablonen vorbereitet und bei kommenden Kommunalwahlen zur Verfügung stellt.“