“Über 123 Jahre hinweg wurden schwule Bürger aufgrund des Paragraphen 175 des Strafgesetzbuches wegen ihrer sexuellen Orientierung strafrechtlich verfolgt, bis der Paragraph durch den Bundestag im Jahr 1994 endgültig gestrichen wurde. Diese Thematik ist bis heute nicht ausreichend wissenschaftlich aufgearbeitet, insbesondere, was unsere Region anbelangt. Im vergangenen Oktober widmete sich eine Fachtagung in Saarbrücken der Aufarbeitung der Homosexuellenverfolgung, in deren Rahmen auch für dieses Jahr ein Forschungsprojekt zur Situation im Saarland angekündigt wurde. Begleitend dazu sollte die Stadt Saarbrücken ihrerseits ein Zeichen gegen Intoleranz und Ausgrenzung setzen. Daher setze ich mich gemeinsam mit der Grünen-Stadtratsfraktion dafür ein, ein Mahnmal zur Erinnerung an die Homosexuellenverfolgung einzurichten und habe einen entsprechenden Antrag im Kulturausschuss des Stadtrates gestellt.
Mit einem symbolträchtigen Mahnmal könne die Stadt verdeutlichen, dass hier Toleranz aktiv gelebt wird und dass Saarbrücken eine vielfältige und weltoffene Stadt ist. Wir sollten dem Beispiel von Städten wie Nürnberg, Lübeck oder München folgen, die bereits solche Mahnmale eingerichtet haben. In welcher Form und an welcher Stelle in Saarbrücken ein Mahnmal eingerichtet werden kann, soll in einem künstlerischen Wettbewerb unter breiter Beteiligung der Saarbrücker Bürger*innen eruiert werden.”
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